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Geschichte des Gerichts

 

Das Amtsgericht Halberstadt befindet sich in einem in den Jahren 1908 bis 1911 als Landgericht errichteten Gebäude. Dementsprechend sind sowohl seine äußere Gestaltung als auch die Aufteilung im Inneren erheblich großzügiger ausgefallen, als man es bei einem Amtsgericht erwarten würde.

Galt es doch nach den in der Sonntagsbeilage der Halberstädter Zeitung vom 01.10.1911 zitierten Worten des Regierungsbaumeisters Vogel, "nicht nur der Gerichtsbehörde ein wohnliches und zweckmäßiges Heim einzurichten, sondern auch danach zu streben, ein Bauwerk zu schaffen, dessen künstlerischer Wert nicht allzusehr dem der herrlichen Baudenkmäler der altehrwürdigen Stadt Halberstadt nachstehen sollte."

Auf einem Sockel aus Blankenburger Sandstein errichtet, stellt das Gebäude ein bedeutendes, erhaltenswertes Bauwerk Halberstadts im Baustil des Historismus mit Renaissancefassade und Elementen der Gotik im Inneren dar. Sowohl Fassade und Dach als auch das Innere sind in den letzten Jahren mit viel Aufwand wieder hergerichtet worden.

Unter den Augen des neben dem Haupteingang postierten steinernen Schirmherrn, des Verfassers des Sachsen-Spielgels Eike von Repgow, ist auf diese Weise - innen angepaßt an die heutigen technischen Bedürfnisse - wieder entstanden, was die Halberstädter Zeitung seinerzeit so beschrieb:

"Reicheren architektonischen Schmuck weisen nur die einzelnen Giebel des Hauses auf, die von dem Künstler in Anklang an den Treppenhausgiebel des alten Rathauses entworfen. Hinter dem von vier monumentalen Rundbogen getragenen äußeren Vorhalle befindet sich das mit reicher Bidlhauerarbeit verzierte Hauptportal. Durch dieses gelangt man zunächst in eine innere Vorhalle."

"Die innere durch Rundbogenwölbung mit Kassettenteilung überspannte Vorhalle gewährt sogleich beim Eintreten einen perspektivisch äußerst reizvollen Ausblick auf das weiter zurückliegende Treppenhaus mit seiner breiten imposanten Anlage."

"Das Treppenhaus wird von einem massiven Gewölbe aus Schwemmstein mit Sandsteinrippen überwölbt, dessen Unterseite mit den Bildern der die Sonne und die Planeten verkörpernden Gottheiten geschmückt ist."